Ökologisch, biologisch oder Fair Trade. Das sind Begriffe, die heutzutage beim Einkaufen immer häufiger ins Auge springen. Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren für die meisten Verbraucher an Bedeutung gewonnen.

Bei Textilien dreht sich in Sachen Nachhaltigkeit viel um das Material. Hier können natürliche Rohstoffe wie hochwertige Baumwolle einen entscheidenden Beitrag leisten. Girav verwendet bei der Herstellung von Shirts amerikanische Baumwolle, die in Kalifornien, Texas und Florida wächst. Diese Baumwolle hat besonders lange Fasern. Das wirkt sich positiv auf die Eigenschaften des fertigen Stoffes aus und ist einer der Gründe für die Langlebigkeit von Girav Shirts.

Aber Girav ist auch ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Kleidung so nachhaltig wie möglich zu produzieren. Deshalb haben wir u.a. den Rohstoff Bambus unter die Lupe genommen.

Fertigungsprozess: Bambus

Warum beschäftigt sich Girav mit dem Rohstoff Bambus? Natürliche Produkte sind “in”. Unter den Begriff „natürlich“ fällt alles, was wächst und blüht. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass das Material auch biologisch ist oder nachhaltig hergestellt wird.

Achtung, jetzt wird es ein bisschen technisch: Bei Bambus für die Fertigung von Kleidung handelt es sich oft nicht um die Pflanze, an die du vermutlich spontan denkst. Meistens werden die Zellulosefasern von Bambus verarbeitet, aus denen in einem chemischen Prozess Viskose gewonnen wird.

Bambus kommt bei der Herstellung von immer mehr Textilien zum Einsatz. Dabei werden zwei Verfahren unterschieden: Entweder verwenden Hersteller die unbearbeitete Faser direkt aus der Pflanze. Oder sie verarbeiten die bereits erwähnte Bambusviskose. Das erstgenannte Verfahren ist am umweltfreundlichsten. Weil es mit sehr hohen Kosten verbunden ist, wird es aber nur selten angewendet. Bei der zweiten Methode wird unter Zuhilfenahme starker chemischer Mittel aus Bambus der Zellstoff herausgelöst und in eine künstliche Zellulosefaser umgewandelt. Was bedeutet das? Die Bambusfaser wird komplett aufgelöst und unter Chemie-Einsatz in eine Art Gel verwandelt. Hieraus wird eine Faser gewonnen. Das fertige Material heißt Viskose. Der durch den chemischen Prozess gewonnene Stoff ist weich und geschmeidig. Wirklich natürlich ist er aber nicht. Und es ist fraglich, welche der ursprünglichen Eigenschaften von Bambus am Ende überhaupt noch übrig sind.

Bambusviskose ist von Natur aus weniger robust als Baumwolle. Deshalb wird sie meistens mit anderen Materialien oder Baumwolle kombiniert. So möchte man ein hochwertigeres Garn und einen besseren Stoff erhalten.

Herstellungsprozess: Baumwolle

Amerikanische Baumwolle

Baumwolle braucht nicht mit Chemikalien weicher gemacht zu werden. Denn sie ist es schon von ganz alleine. Allerdings ist der Anbau von Baumwolle aufwendiger als der von Bambus. Sowohl Pestizide als auch Wasser kommen zum Einsatz. Weil in den USA angebaute Baumwollsorten größtenteils genetisch modifiziert und optimiert sind, kann der Pestizideinsatz auf ein Minimum begrenzt werden. In Amerika ist der Baumwollanbau hochmodern. In der Regel wird zum Beispiel maschinell geerntet. Hierdurch ist der Ertrag eines amerikanischen Baumwollfeldes heute ungefähr doppelt so groß wie noch im Jahr 1950.

Wir diskutieren bei Girav immer wieder über Rohstoffe und wägen die jeweiligen Vor- und Nachteile ab. Wegen der Vorzüge in den Bereichen Qualität und Lebensdauer fällt die Abwägung momentan zugunsten von Baumwolle aus. Aber wir werden die Entwicklungen in diesem Bereich weiterhin genau verfolgen.

Biologische Baumwolle

Für den Moment bleibt Girav bei amerikanischer Baumwolle. Einerseits, wegen ihrer Faserlänge. Andererseits aufgrund des qualitativen Ertrags pro Hektar bei geringem Pestizideinsatz. Es wird vermutet, dass der Pestizidauftrag um bis zu 80% niedriger ist. Biologische Baumwolle ist u.a. wegen der kürzeren Faserlänge von etwas minderer Qualität. T-Shirts aus amerikanischer Baumwolle bleiben besser in Form und haben eine längere Lebensdauer.

Tragekomfort: Vorteile

Sowohl das semi-natürliche Material Viskose als auch der natürliche Rohstoff Baumwolle sind luftdurchlässig und atmungsaktiv. Beide sind weich, wobei Bambus Baumwolle in diesem Punkt übertrifft. Inwieweit das als positiv empfunden wird, ist subjektiv. Nicht jeder mag einen allzu weichen Stoff auf der Haut.

Antibakteriell: Unangenehme Gerüche selbst verhindern

Dass man in Kleidung schwitzt, lässt sich nicht vermeiden. Aber mit den richtigen Tricks bleibt Kleidung länger wie frisch gewaschen. Die Pflanze Bambus produziert einen antibakteriellen Stoff. Durch ihn entwickelt sich Schweißgeruch auf den Textilien langsamer. Wie erwähnt ist es allerdings fraglich, wieviel Natürliches von Bambus noch übrig ist, nachdem er der chemischen Behandlung unterzogen wurde, durch die Fasern weich und geschmeidig werden.

Feuchtigkeitsaufnahme: Kein Unterschied

Baumwolle und Bambus haben gemein, dass beide Feuchtigkeit ausgezeichnet absorbieren. Dass Bambusviskose das besser tut als Baumwolle, ist angesichts ihres Herstellungsverfahrens unwahrscheinlich. Wichtiger ist die Dicke des fertigen Stoffes. Sie bestimmt, wieviel Feuchtigkeit ein Kleidungsstück letztendlich aufnehmen kann.

Wählen: Qualität vor Quantität

Wenn du dich für Qualität entscheidest, stattest du deinen Kleiderschrank mit Mode aus, die gut sitzt und eine lange Lebensdauer hat. Natürlich ist die Anschaffung solcher Kleidungsstücke etwas teurer. Weil sie länger halten, rechnet sich die Investition aber schnell. Hast du eine Vorliebe für Qualität? Dann profitiert davon nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Portemonnaie!